Mir oder meiner Schule liegen von den abgebildeten Personen die Einwilligungen darüber vor, dass diese angefertigten Aufnahmen auf der Internetseite waldorf-100.org in unveränderter oder geänderter Form zu werblichen oder redaktionellen Zwecken veröffentlicht und auch in anderen digitalen oder Printmedien öffentlich zugänglich gemacht werden dürfen (z.B. Presseartikel, Flyer, Plakate, Broschüren, Programmhefte, Bücher, Websites, Apps). Ein Beispiel für eine Bildnutzungsvereinbarung findet sich hier: https://www.waldorf-100.org/service/downloads/
Drama „Wo ist der Mensch?“

Preisverleihung zum Waldorf 100-Dramawettbewerb
Am 6. März 2019 fand um 16 Uhr die Preisverleihung im Logensaal der Hamburger Kammerspiele statt. Das Programm (PDF-Datei) war kurzweilig, der Moderator spritzig und die Stimmung gut. Die glückliche Gewinnerin des 1. Preises ist Ulrike Müller mit ihrem Stück "Prinzip Arche", der 2. Preis ging an Katja Hensel für "Youtopia – ohne uns könnten wir hierbleiben" und den 3. Preis erhielt Teresa Dopler für „Unsere blauen Augen“. Das Gewinnerstück "Prinzip Arche" entstand im Auftrag der Universität Mozarteum in Salzburg; die Uraufführung soll im Mai 2020 in Kooperation mit dem Salzburger Landestheater stattfinden. Mehr Informationen zur Preisverleihung finden sich in der dazugehörigen Pressemitteilung und in diesem Kurzfilm.
Ziel des Drama-Projektes "Wo ist der Mensch?" war es, in Zusammenarbeit mit bedeutenden zeitgenössischen Künstler*innen ein Bühnenwerk entstehen zu lassen. Herausgekommen sind nun drei hervorragend spielbare "...Schauspielerstücke mit lebendigen Figuren und Rollen. Es ist modernes Theater“, so Stefan Grosse, Vorstand im Bund der Freien Waldorfschulen, bei der Preisverleihung.
Für die Waldorf- und Steiner Schulen stehen die Stücke "Prinzip Arche" (Ulrike Müller), "Youtopia" (Katja Hensel) und "Unsere blauen Augen" (Teresa Dopler) bereits jetzt für das Schuljahr 2019/2020 lizenzfrei zur Verfügung. Die Stücke können über das Büro von Waldorf 100 bezogen werden: info(at)waldorf-100.org, Tel. 040/ 34107699-7.
Externe Interessent*innen können die Stücke über folgende Adressen beziehen:
"Prinzip Arche" (Ulrike Müller)
Thomas Maagh
Verlag der Autoren GmbH & Co KG
Tel. 069 - 23 85 74 - 22
E-Mail: maagh(at)verlagderautoren.de
Aus der Laudatio zum Siegerstück "Prinzip Arche" von Ulrike Müller:
Das Stück beginnt mit dem Untergang der Welt, der offenbar kurz bevorsteht, das ja schon einmal gleich eine ziemlich realistische Anordnung, die das Stück „Prinzip Arche“ vorgibt. Aus dem Radio wird bekanntgegeben, dass in der „Bestandserhaltungsnotfalllotterie“ nun keine Lose mehr erhältlich sind, mit denen man sich im Falle eines Losgewinns einem Auswahlverfahren unterziehen kann, um im Falle der bestandenen Prüfung schließlich zur Besatzung des „Bestandserhaltungsnotfallschiffes“ zu gehören, das mit circa 10.000 Personen irgendwann eine neue Menschheit garantieren soll. Letzte Voraussetzung: Man muss im Alter zwischen 18 und 35 – und wenn man sich hier so umschaut, dann ist da kaum jemand von Ihnen dabei, für Sie es ist aus und vorbei, denn das Hochwasser ist in Hamburg, Dresden und Berlin bereits so gestiegen, dass ein Überleben bereits unmöglich erscheint, in München wird noch in die „Alpenauffanglager“ umgesiedelt, aber das gilt nur für Münchener.
Die Welt, die Ulrike Müller beschreibt, ist dunkel, die Zukunft wahrlich ungewiss. Aber ihre Figuren, die sie zeigt, haben Vitalität, Kraft und Würde und dabei eine Brüchigkeit, die sehr berührt. Mit einem festen Blick schauen die Figuren ihrer Lebenswirklichkeit ins Auge. Sie wissen um ihre Verletzungen, finden Worte für sie, schenken ihnen Beachtung und machen weiter, gehen mit ihnen um, ja, sie schöpfen Kraft daraus, sich umso klarer auf ihre Lebensvisionen zu richten. Ulrike Müller pflanzt mit dieser Kraft ihrer Figuren ein Vertrauen in diese Menschen und damit auch in uns Menschen, dass sie ihre – und wir unsere – komplexe, düstere Wirklichkeit irgendwie und irgendwann schon meistern werden.
Ulrike Müllers Figuren sind, wie auch die Figuren der anderen beiden Stücke, nah an den Lebenswirklichkeiten von Schülern.
Und, das freut uns besonders, die Stücke sind alle Schauspielerstücke, Schauspieler werden sie lieben. Und worauf kommt es denn sonst in einem leider immer noch oft blutleeren und totdekonstruierten Theater an, wenn nicht auf die Lebendigkeit von Schauspielern in lebendigen Rollen und Figuren?
"Youtopia – ohne uns könnten wir hierbleiben" (Katja Hensel)
Verlag für Kindertheater Weitendorf GmbH
Max-Brauer-Allee 34
22765 Hamburg
E-Mail: kindertheater(at)vgo-kindertheater.de
www.kindertheater.de/home.html
Aus der Laudatio zum 2. Preis, "Youtopia" von Katja Hensel:
In Katja Hensels Stück „Youtopia“ haben sich Schüler in einem Möbelhaus eingerichtet. Sie leben hier regelrecht, sind einem Angebot des Möbelhauses gefolgt, die Wohnlandschaften zu besetzen, denn das Möbelhaus hat sich das als neueste Verkaufsstrategie ausgedacht: Größere Glaubwürdigkeit, höhere Verkaufszahlen ihrer Waren sind das Ziel und die Jugendlichen merken erst mit der Zeit, dass sie mit ihrem vermeintlichen Protest gegen Schule und Elternhaus benutzt werden und suchen irgendwann nach neuen, eigenen Forderungen, Zielen und Zusammenschlüssen.
Katja Hensel schreibt Dialoge, die Schauspieler lieben werden. Ihre Figuren haben Kontur, sind klug und haben Geheimnisse und sie sind wahnsinnig komisch. Und das eben alles in einer Jugendsprache, welche sich – selten für Jugenddramen – tatsächlich nicht so anhört, als müsste man vor Fremdscham im Boden versinken, sondern die lässig vor sich hin swingt und gleichzeitig mit cooler Schlagseite vor sich her torkelt. Gut, das sagt eine Jury, die im Durchschnitt keine 16 mehr ist, aber die Sprache Hensels schafft es wirklich, dass pathetische Ideen mit einer unglaublichen Leichtigkeit durch die Gegend fliegen und das Leichte dennoch gleichzeitig und ambivalent so klingt, als hingen die Worte tonnenschwer im Rachen. Und die Figuren sind in ihrer schönen Spielbarkeit deshalb auch so attraktiv, weil sie zudem auch etwas Großes auf dem Herzen tragen, diese eine Sehnsucht eben, die sie nicht wirklich benennen können.
Für Waldorf- und Steinerschulen steht das Stück generell tantiemenfrei zur Verfügung!
"Unsere blauen Augen" (Teresa Dopler)
Jens Müller
Gustav Kiepenheuer Bühnenvertriebs-GmbH
Tel. 030-8971840
E-Mail: info(at)kiepenheuer-medien.de
www.kiepenheuer-medien.de
Aufführungen müssen vom Verlag grundsätzlich genehmigt werden. Bitte teilen Sie dem Vwrlagbei Interesse möglichst früh den beabsichtigten Aufführungsort mit, damit eine möglicherweise entgegenstehende bereits dort erfolgte exklusive Rechtevergabe an professionelles Theater geprüft werden kann.
Aus der Laudatio zum 3. Preis "Unsere blauen Augen" von Teresa Dopler
In Teresa Doplers Stück „Unsere blauen Augen“ begegnen uns Lisa und Max, ein junges, blauäugiges, aufstrebendes Paar, tief verwurzelt in der österreichischen Scholle, der Provinz. Lisa will neu und anders und grösser bauen als die anderen aus dem Dorf, ein kalifornisches Landhaus und eine kalifornische Palme pflanzen. Ein Chor der heimischen „Ternitzer Obstbäume“ regt sich fürchterlich darüber auf, was diese Palme da soll, dass sie hässlich sei, arrogant und die Sonne wegnehme. Auch der Ternitzer Quittenbaum spricht von seinen Ängsten und Befürchtungen.
Es gibt ein überspanntes Verkäufer-Paar der kalifornischen Landhäuser, das nicht auf die natürlichen, baulichen Gegebenheiten achtet, nur verkaufen will, das blauäugige Paar in ein Baudesaster treibt und sich schließlich selbst ins hysterische Delirium des Erfolgsdrucks.
Teresa Doplers Bilder, Figuren und ihre Sprache sind dabei poetisch, bezaubernd, ja, herzerwärmend lustig und tröstlich. Sie schärft die Wahrnehmung von Natur in ihren unendlichen Details und Kreisläufen, in ihrer Weisheit und Stärke. Die große Leistung der Autorin ist ihr Mut zur Schlichtheit, ihr Vertrauen in ihre Bilder- und Sprachwahl, und ihre Liebe zur Natur in eine Form zu bringen.
Für die Aufführung ab dem Schuljahr 2020/21 fallen Tantiemen an! Wir bitten die Schulen, sich direkt an den Verlag zu wenden!
******************************************************************************************************************************************************
Der Ausschreibungstext zum Drama-Wettbewerb kann hier nachgelesen werden:
"In jedem Jahrhundert stellt sich die Frage nach dem Wesen des Menschen in seiner Zeit wieder neu. Goethe ging ihr im „Faust“, Ibsen in „Peer Gynt“ nach, und mit der technischen Revolution der Gegenwart und der Globalisierung stellt sie sich so existenziell wie nie zuvor.
Alle großen Dramen erzählen von Figuren und ihren Geschichten. Sie entwerfen Charaktere und ihre tragischen, komischen oder absurden Schicksale. Und doch erscheinen im zeitgenössisches Theater und Drama immer seltener Menschen und ihre Geschichten, vielmehr verschwinden sie hinter angeblich postdramatischen Konstruktionen, die unsere Welt nicht mehr für erzählbar halten.
Für die einzureichenden Stücke soll nur Folgendes gelten: Ein Menschendrama mitten aus unserer bewegten, hochdramatischen Zeit, die so viel auf ihre humanen Werte und modernen Errungenschaften setzt und doch mehr und mehr aus den Fugen gerät. Es gibt viele Themen, es gibt viele Fragen und es gibt bestimmt keine Antworten. Und am Ende wissen wir nicht einmal, ob wir in einer Zeit der Komödie oder Tragödie leben.
Das gewünschte, bühnentaugliche Drama kann in allen möglichen Spielformen geschrieben sein. Das Figurenpersonal soll neben kleineren und mittleren Figuren mindestens fünf bis sieben größere Bühnenrollen bieten, so dass auch eine Schulklasse das Stück aufführen könnte. Ebenso soll das Stück 2019 und 2020 weltweit für Klassenspiele tantiemenfrei aufführbar sein, unberührt ist davon die offizielle Uraufführung und Inszenierung an einem deutschsprachigen Theater.
Die Autor*innen sollen mindestens ein bereits uraufgeführtes Theaterstück vorweisen, beziehungsweise einen Roman oder eine Erzählung in einem deutschsprachigen Verlag publiziert haben.
Das Preisgeld der Waldorfschulen für das neue Drama ist mit 25.000 € dotiert. Der Einsendeschluss ist der 01.10.2018. Einsendungen an: info@waldorf-100.org.
Die Jury besteht aus vier ehemaligen Waldorfschüler*innen: den Schauspielerinnen Karoline Eichhorn und Katja Weitzenböck, dem Regisseur und Schauspieler Samuel Weiss und dem Schriftsteller und Dramatiker Moritz Rinke."
*********************************
Eingereichte Schülertexte zu der Frage „Wo ist der Mensch?“
Amelia Khairullova – Samarskaja Waldorfskaja Schkola – Text: Russian
Amelia Khairullova – Samarskaja Waldorfskaja Schkola – Text: German
Anonym – Freie Waldorfschule Dresden – Text: German
Benedikt Skierlo – Freie Waldorfschule Dresden – Text: German
Candela Garcia Castro – Escuela Waldorf Clara de Asís – Text: German
Candela Garcia Castro – Escuela Waldorf Clara de Asís – Text: Spanish
Friedmann Leithoff – Freie Waldorfschule Dresden – Text: German
Laurenz Beyer – Freie Waldorfschule Dresden – Text: German
Leonie Bernert – Freie Waldorfschule Dresden – Text: German
Liena Rottig – Freie Waldorfschule Dresden – Text: German
Malin Heise – Freie Waldorfschule Dresden – Text: German
Maya Unz – Freie Waldorfschule Dresden – Text: German
Mila Zabielska – Waldorfschule Ottersberg – Text: German
Mirian Schleese – Freie Waldorfschule Dresden – Text: German
Quirin Wild – Freie Waldorfschule Dresden – Text: German
Tamara Alarcon Basurto – Colegio Waldorf-Lima – Text: Español

Ein Projekt von
Waldorf 100
Hamburg, Germany
- Ort:
- weltweit
- Start:
- beendet
Kontakt:
Waldorf 100
Henning Kullak-Ublick
Hamburg, Germany
+49 (0)40 34107699-0
10 Kommentare
Sarah Kühl (www.waltzwerk.at) am 22.04.2018 um 16:58
Celia am 24.04.2018 um 11:24
Sarah Kühl am 02.03.2019 um 12:21
Celia Schönstedt am 04.03.2019 um 11:42
Lía Tummer am 17.09.2017 um 01:25
Team Waldorf 100 am 25.09.2017 um 11:45
Sarah Kühl (www.waltzwerk.at) am 26.04.2018 um 07:59
Stefan Grosse am 11.09.2017 um 15:31
Julie Norbron am 10.09.2017 um 10:04
Henning Kullak-Ublick (www.waldorf-100.org) am 11.09.2017 um 12:51