See the world, love the world, change the world

von Enya Erichsen Pereira (Schülerin der Freien Waldorfschule Flensburg)

Was ist Waldorf? 1919 war es eine neue Schule mit einem neuen System in Stuttgart. Einhundert Jahre später ist es so viel mehr, dass man diese Frage kaum noch beantworten kann. Das Jubiläum wird überall auf der Welt auf verschiedenste Arten und Weisen gefeiert. Einen Höhepunkt bildete das Waldorf-100-Festival am 19. September im Tempodrom in Berlin.

Bereits in den Tagen vor dem Event war die Aufregung und Freude spürbar. Auf dem Gelände des Tempodroms und im Inneren wimmelte es nur so von Schülern, Künstlern und Helfern. Es war überall deutlich zu erleben, wie viel Mühe und Aufwand in die Verwirklichung dieses Ereignisses investiert worden war. 

Der Auftakt des Festivals am Vormittag, „See the world“, war geprägt von der Lebhaftigkeit und Energie der auftretenden Schüler. Sie zeigten voller Stolz lang geprobte Musikstücke, Tänze und Zirkusshows. Manche Gruppen waren für ihren Auftritt um die halbe Welt gereist, weshalb das Publikum sich zum Beispiel an traditionellen japanischen Trommelklängen und einem Orchester aus Australien erfreuen konnte. 

Der Nachmittag „Love the world“ gab Raum für Begegnung und Austausch. In der großen und kleinen Arena des Tempodroms, sowie in sechs auf dem Gelände verteilten Zelten wurde bei sonnigem Wetter ein vielseitiges Programm geboten. Man konnte verschiedenste musikalische Performances genießen, interessante und bewegende Vorträge hören und sich mit Menschen aus aller Welt unterhalten und von ihren Geschichten und Ideen inspirieren lassen.

Der krönenden Abschluss war die Abendaufführung „Change the world“. Abermals erlebte man ein Zusammenspiel von Kreativität, Talent und Internationalität. Es gab Auftritte aus Spanien, Namibia, China und den Niederlanden und natürlich auch einige aus Deutschland. Für manche Stücke schlossen sich mehrere Klassen, für andere sogar mehrere Schulen zusammen. Das Finale wurde von Dundu, einer riesigen Puppe aus Licht, eingeleitet und brachte die Zuschauer noch einmal zum Staunen. Er wurde zunächst von den Klängen einer afrikanischen Kora begleitet und tanzte danach zusammen mit allen Akteuren zu „Viva la Waldorf“.

Neben den fast 3000 Besuchern konnte aber auch jeder, der interessiert war, das Festival über einen Livestream mitverfolgen und viele Schulen taten dies gemeinsam. Auch im Nachhinein kann man sich das Programm online ansehen.

Das Waldorf-100-Festival war nur eines von vielen Festen anlässlich des Jubiläums, aber besonders dieser Höhepunkt hat es geschafft, die Vielfalt und Gemeinschaft, welche Waldorf nach einhundert Jahren zweifellos auszeichnen, einzufangen und sichtbar zu machen. Durch Waldorf 100 sind alle aus dieser Bewegung noch einmal näher zusammengebracht und hoffentlich auch der ein oder andere neu begeistert worden. 

Das Jubiläum wird bald wieder vorbei sein. Die dadurch geknüpften Verbindungen und die gewonnen Erfahrungen aus Begegnungen und Erlebnissen bleiben jedoch erhalten und bilden die Grundlage für den Weg in die Zukunft. 

0 Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.